Das Nagelkreuz von Coventry

Zeichen der Versöhnung und Hoffnung

NagelkreuzNach der Zerstörung der Stadt Coventry und der mittelalterlichen Kathedrale „St. Michael“ in der Nacht vom 14. zum 15. November 1940 durch deutsche Bombergeschwader ließ der Dompropst Richard Howard die Worte „Father forgive“ in die Chorwand der alten Ruine einmeißeln. Diese Worte bestimmen das Versöhnungsgebet von Coventry, das weltweit gebetet wird.

Aus drei großen mittelalterlichen Nägeln, die einst die schweren Balken des Gewölbes im Kirchenschiff gehalten hatten und die nun in den Trümmern gefunden wurden, entstand ein Nagelkreuz. Zu sehen ist dieses Nagelkreuz noch heute als Teil des Kreuzes am Hochaltar in der neuen Kathedrale. Aus Überresten der Zerstörung wurde ein Zeichen der Versöhnung, der Hoffnung und Auferstehung.

Nagelkreuze stehen heute an verschiedenen Stellen, wo Menschen an der Überbrückung von Gegensätzen mitwirken. Für die inzwischen weltweite Nagelkreuz-Gemeinschaft gilt vor allem, dass Versöhnungsgebet und Fürbitte genau so wichtig sind wie der gemeinsame Dienst der Versöhnung in Konfliktgebieten der Welt.

Es gibt etwa 250 aktive Zentren weltweit, vor allem in Afrika, Europa und Nordamerika. Die Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland e.V. hat sich 1991 als ökumenische Gemeinschaft aus den schon bestehenden Zentren und aus Einzelmitgliedern zusammengefunden.

Inzwischen gibt es in Deutschland etwa 55 Zentren. Kontakte gibt es vor allem durch die regelmäßigen Mitgliederversammlungen und die Kirchentage, aber auch durch Besuche untereinander.

Am Sonntag, dem 17. November 1996, wurde unserer Gemeinde durch den „Director of International Ministry“, Reverend Canon Paul Oestreicher, das Nagelkreuz überreicht (s. Bild). Jeden Freitag, 12 Uhr, halten wir in der Nikolaikirche eine kleine Liturgie zum „Versöhnungsgebet im Zeichen des Nagelkreuzes“.

Lesen Sie den Wortlaut des Versöhnungsgebetes von Coventry.