Beerdigung
Wenn ein Mensch stirbt
… ist es gut, für die Sterbenden und die Angehörigen, den Weg nicht allein gehen zu müssen. Manche greifen selbst auf Gebete, Lieder oder Rituale zurück, die sie im Leben durch Höhen und Tiefen getragen haben. Die evangelische Kirche bietet an, Sie in der Situation von Trauer und Abschied zu begleiten:
Durch Seelsorge:
Sie können Pfarrerinnen und Pfarrer um ihren Beistand bitten, im Gespräch, im stärkenden Gebet und in einem „Ritual“.
Durch die Segnung:
Ein Segenswort wird zugesprochen. Das Zeichen steht für die Nähe des leidenden und auferstandenen Jesus Christus, der uns im Leben und Sterben nahe ist.
Mit der Feier des Heiligen Abendmahles: das Abendmahl kann am Kranken- oder Sterbebett als Wegzehrung stärken. Durch die Taufe sind wir mit Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, verbunden. Solange wir unterwegs sind, können wir uns seiner Gegenwart in Brot und Wein und in seinem Wort vergewissern. Das Mahl macht Christen gewiss, woher sie kommen und wohin sie gehen: Der Tod ist nicht das Letzte. Wir gehen auf Gott zu. Das verheißt uns der auferstandene Jesus Christus.
Nach dem Tod ist zu bedenken
Erste Aufgaben
- Wenn Ihr(e) Angehörige(r) nicht in einem Krankenhaus oder Heim verstorben ist, muss ein Arzt, eine Ärztin den Totenschein ausstellen.
- Die am nächsten stehenden Menschen sollten sofort benachrichtigt und das weitere Vorgehen mit ihnen besprochen werden. Eventuell vorhandene Verfügungen (Willenserklärung zur Bestattung und Vorsorgevertrag) sollten gesucht und berücksichtigt werden.
- Nehmen Sie Kontakt mit dem für Ihren Ort zuständigen Pfarrer/der Pfarrerin und der Friedhofsverwaltung auf, um alles Weitere zu besprechen.
- Mit einem Bestattungsinstitut klären Sie die noch offenen Bestattungsangelegenheiten und verständigen sich darüber, welche Aufgaben Sie selbst übernehmen und welche Sie abgeben möchten.
Die Aussegnung
Sie haben nach dem Tod Ihres/Ihrer Angehörigen die Möglichkeit, eine Pfarrerin/einen Pfarrer um die „Aussegnung“ zu bitten. Dazu möchten wir Sie ausdrücklich ermutigen. Der verstorbene Mensch wird mit Worten aus der Bibel, im Gebet und Segen Gott anvertraut. Die Aussegnung geschieht am Totenbett zu Hause, im Krankenhaus oder am Ort der Aufbahrung, noch vor der Überführung zum Friedhof oder Bestattungshaus. Sie können Angehörige, Freunde und auch nahestehende Pfleger/Pflegerinnen dazu einladen.
Die Todesanzeige
Mit einem Trauerbrief oder einer Todesanzeige laden Sie andere ein, Ihre Trauer mit Ihnen zu teilen. Sie geben dem Erinnern an Ihren Verstorbenen öffentlich Raum.
Das Trauergespräch
Kurze Zeit nach dem Tod, vor dem Trauergottesdienst und der Bestattung, bietet der Pfarrer/die Pfarrerin ein Gespräch an. Meist findet dieses mit den nächs
ten Angehörigen im Trauerhaus statt. Es dient der seelsorgerlichen Begleitung und Vorbereitung auf die Trauerfeier.
Sie haben die Möglichkeit, vom Leben des/der Verstorbenen zu erzählen, Schönes und Schweres zur Sprache zu bringen, Fragen zu stellen. Es ist zudem Zeit, eigene Wünsche bezüglich Musik, Liedern, Gebeten und Bibeltexten für die Trauerfeier zu äußern. Die Grundlage für die Verkündigung wird ein Bibeltext sein.
Die Trauerfeier und die Bestattung
Die christliche Bestattung hat eine feste Struktur. Sie kann in etwa so aussehen:
- Abholung der Trauergemeinde
- Musik zum Eingang
- Begrüßung
- Gebet
- Biblische Lesung
- Lied/Musik
- Ansprache
- Lied/Musik
- Worte zum Abschied
- Gebet
- Geleitwort
- Musik zum Ausgang
- Bestattung/Beisetzung
- Biblisches Votum
- Lesung
- Vaterunser
- Segen
- Abschiednahme der Angehörigen
Biblische Texte und Lieder aus der christlichen Tradition sollen helfen, angemessene Gesten und Worte zu finden, das Leben der Verstorbenen noch einmal zu würdigen, Abschied zu nehmen und die Hinterbliebenen in ihrer Trauer zu trösten und zu stärken. Der Erfahrung von Tod und Verlust halten wir die Hoffnung auf ewiges Leben entgegen. Der Trauergottesdienst findet in der Regel in einer Friedhofskapelle oder Kirche statt.
Im Anschluss an die Trauerfeier laden manche Angehörige die Trauergäste zu einem Kaffee oder gemeinsamen Essen ein. Dieses bietet einen zwanglosen, familiären Rahmen, in dem Erinnerungen an den Verstorbenen gemeinsam ausgetauscht werden.
In einem der folgenden Gottesdienste der Gemeinde wird der Angehörigen und der Verstorbenen in der Fürbitte gedacht. Ihre Namen werden genannt. Ein Gebet wird gesprochen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Pfarramt oder den Pfarrer.
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