Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober

9. Oktober 2020 – zu Hause dabei sein

Einen 9. Oktober, offen für alle – das war immer Anspruch und Antrieb – kann es in diesem Jahr leider nicht geben. Zumindest nicht in der Nikolaikirche, auf dem Augustusplatz oder auf dem Leipziger Ring. Die Feierlichkeiten des Jahres 2020 unterscheiden sich wesentlich von allen bisherigen, denn aufgrund der Corona-Pandemie können weder das Friedensgebet noch die Rede zur Demokratie und das Lichtfest in der gewohnten Weise mit vielen tausend Besucherinnen und Besuchern stattfinden, da nur 250 Menschen in die Kirche dürfen. Wie kann man dennoch gemeinsam gedenken und feiern, ohne persönlich vor Ort zu sein? Wie kann das Licht(fest) möglichst viele Leipziger erreichen? Die Verantwortlichen haben neue Formen des gemeinschaftlichen Erinnerns entwickelt, die die Auseinandersetzung mit den Ereignissen der Friedlichen Revolution ermöglichen und die auch in diesem Jahr allen Interessierten gestatten, dabei zu sein, wenn auch nicht in der persönlichen Begegnung auf den Straßen und Plätzen unserer Stadt, sondern zu Hause.

Alle Kernveranstaltungen des 9. Oktober werden daher sowohl auf Leipzig Fernsehen als auch in einem moderierten Livestream auf www.lichtfest.leipziger-freiheit.de übertragen. Seien Sie dabei – zu Hause!

Programm (Teilnahme vor Ort nur mit Einladung):

  • 17 Uhr Friedensgebet in der Nikolaikirche
    Das Friedensgebet thematisiert enttäuschte Erwartungen an die deutsche Einheit. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wird der Zweifel an der Einigkeit, dem Recht und der Freiheit vielerorts unter Protest auf die Straße getragen. Wir aber werden Beispiele gelebten Engagements hören, die ermutigen und erkennen lassen, dass die Lage bei Weitem gar nicht so hoffnungslos ist.
    Predigt: Dr. Roland Löffler, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung
    Musik: Posaunenchor der Kirchgemeinde St. Nikolai
  • 18.15 Uhr Rede zur Demokratie in der Nikolaikirche
    Der polnische Intellektuelle, Journalist, Politikwissenschaftler, Essayist und Leiter des Solidarność-Zentrums in Danzig, Basil Kerski, hält die diesjährige Rede zur Demokratie.
  • 19 Uhr Lichtfest auf dem Nikolaikirchhof
    Im Mittelpunkt des Erinnerns stehen dieses Jahr die Kerzen, die den gesamten Nikolaikirchhof umgeben. Die traditionelle „Kerzen ’89“ bildet das Zentrum. Dort richten Oberbürgermeister Burkhard Jung, der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, der Leipziger Bürgerrechtler Uwe Schwabe sowie Marco Wanderwitz, Ostbeauftragter der Bundesregierung, kurze Grußworte an die Leipzigerinnen und Leipziger. Mehrere Posaunenchöre aus Leipzig und das Ensemble Nobiles setzen den musikalischen Rahmen.
Alle Leipziger können im Vorfeld des Lichtfestes Kerzenpate werden, indem sie zum Preis von 1 Euro symbolisch ein Teelicht für die Gestaltung der „Kerzen ’89“ erwerben. Diese Kerzen werden am Abend des 9. Oktober auf dem Nikolaikirchhof das Kerzenpodest in Form einer 89 zum Leuchten bringen. Spendenboxen gib es in der Touristinformation, Katharinenstraße 8 und in der Nikolaikirche. Der Erlös aus der Kerzenpatenaktion geht zu gleichen Teilen an „Clowns & Clowns e. V.“ und „Leipziger Klinikclowns“. Die Vereine engagieren sich in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Neben dem Spiel für kranke Kinder liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Arbeit mit älteren Menschen.

Mehr Informationen gibt es im Flyer und unter www.lichtfest.leipziger-freiheit.de